Deutschlandticket: Flexibel und günstig mit der Bahn unterwegs

Der öffentliche Personennahverkehr in Deutschland ist einfacher geworden. Ab 1. Mai 2023 gilt in den meisten Zügen des Schienenpersonennahverkehrs das neue Deutschlandticket, auch als 49-Euro-Ticket bezeichnet. Es resultiert aus dem 9-Euro-Ticket, das auf Initiative der Bundesregierung in den Sommermonaten 2022 angeboten und 52 Millionen Mal verkauft wurde.
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An den Erfolg dieser Aktion soll das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot nun anknüpfen und Anreize
zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn bieten.

Das Deutschlandticket kostet monatlich 49 Euro. Manche Bundesländer bieten auf ihre Kosten  weitere Vergünstigungen etwa für Azubi-, Schüler- oder Sozialtickets an. Bei den 49 Euro handelt es sich um einen „Einführungspreis“. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben auf eine „Dynamisierung“ in Form eines automatischen Inflationsausgleichs ab 2024 verständigt. Der Bund wird für das Deutschlandticket jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Verlustausgleich zur Verfügung stellen – die Länder wollen sich in gleicher Höhe beteiligen. Etwaige Mehrkosten, die den Verkehrsunternehmen 2023 durch Mindereinnahmen entstehen, werden Bund und Länder je zur Hälfte tragen.

Digital und personengebunden

Das Deutschlandticket ist bundesweit gültig und ermöglicht Fahrten im öffentlichen (Schienen-)Personennahverkehr aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen, Landestarife und Verkehrsverbünde sowie im verbundfreien Raum. Ausgenommen sind der Fernverkehr und Fahrten in der ersten Klasse. Das Angebot ist personengebunden und nicht übertragbar; Fahrgäste müssen ihre Identität nachweisen. Kinder unter sechs Jahren fahren weiterhin kostenlos mit. Grundsätzlich soll das Deutschlandticket digital – also per App oder auf einer Chipkarte – angeboten werden. Übergangsweise besteht bis zum 31. Dezember 2023 die vereinzelt die Möglichkeit, ein digital kontrollierbares Papierticket mit QR-Code zu erhalten.

Die letzte Hürde wurde am 31. März 2023 mit der Zustimmung des Bundesrats zur Einführung des Deutschlandtickets beseitigt. Die Entscheidung wurde in der Bahnbranche weitgehend positiv aufgenommen. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sprach von einer Revolution für den öffentlichen Nahverkehr. Und Thomas Prechtl, Präsident des Bundesverbands SchienenNahverkehr (Interessenvertreter der 27 Aufgabenträger Deutschlands) und zugleich Sprecher der Geschäftsführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) ist überzeugt, dass das Deutschlandticket viele neue Fahrgäste von der Bahn überzeugen wird.

Forderung nach mehr Regionalisierungsmittel

Davon geht auch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aus. Er prognostiziert, dass zusätzlich zu den bereits bestehenden ÖPNV-Abonnements rund 5,6 Millionen Neukundinnen und Neukunden das Deutschland-Ticket kaufen werden. Zur Herausforderung könnte die Anpassung des Angebots an die erhöhte Nachfrage werden. Die Branchenverbände sprechen sich deshalb einvernehmlich für eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel aus.

Einige Unternehmen rechnen auch mit zum Teil signifikant sinkenden Fahrgeldeinnahmen und stützen ihre Vermutung auf Erfahrungen aus dem 9-Euro-Ticket. So verzeichnete etwa die Kirnitzschtalbahn im sächsischen Bad Schandau – sonst solide über Fahrgelderlöse finanziert – in dieser Zeit nur etwa ein Achtel der sonst üblichen Einnahmen. Die BEG ruft in diesem Zusammenhang dazu auf, das Deutschlandticket regional zu erwerben. „Fahrgäste stärken damit die Unternehmen vor Ort, die künftig voraussichtlich auf einen Großteil anderer Ticketeinnahmen verzichten müssen“, so BEG-Sprecher Thomas Prechtl. Einen Ausgleich dafür erhalten die Verkehrsbetriebe über die Einnahmeaufteilung. Wie genau das Prozedere aussehen wird, war bei Redaktionsschluss aber noch nicht geklärt.   

 

Weiterführender em-Beitrag aus 6/23
Eingeschränkte Gültigkeit: IC-Fahrten mit dem Deutschlandticket?

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